54 Geschichten, eine Idee – Ein Buch erzählt aus dem Leben von Pfadfindern
Unter dem Titel „54 Geschichten, eine Idee – Pfadfinder erzählen von Wendepunkten“ hat die Stiftung Pfadfinden ein Buch herausgegeben. Wie der Titel schon sagt erzählen darin 54 Pfadfinder und Pfadfinderinnen von besonderen Momenten in ihrem Leben. WoHei hat sich das Buch angesehen und sich eine Meinung dazu gebildet.
Unser Dank gilt der Stiftung Pfadfinden, die uns ein Exemplar des Buches zu Verfügung gestellt hat.
54 Geschichten von Pfadfindern, die aus ihrem Leben erzählen. Gesammelt in einem Buch. Ehrlich gesagt fand ich die Idee spontan ziemlich cool. Ich meine, wer Pfadfinder ist, der hat sicher jede Menge zu erzählen.
Wenig später dachte ich dann: Hm, vielleicht auch ein Buch in dem sich alte Leute an frühere Zeiten erinnern in denen ja bekannter Maßen alles besser war.
Wenig später hatte ich das Buch und konnte mir eine eigene Meinung bilden.
Beim ersten Duchblättern des Buchs fällt mir sofort auf, dass tatsächlich einige der Autoren nicht mehr zu den jüngsten gehören. „Alter 84, Alter 66 oder Alter 71“ steht da zum Beispiel neben den Portraits am Ende jeder Geschichte. Aber es gibt auch jüngere Erzähler, und dass man keine Zwölfjährigen um ihre Autorenschaft gebeten hat ist auch logisch. Außerdem spielen die erzählten Geschichten in ganz unterschiedlichen Lebensabschnitten.
So lese ich, auf einer meiner langen Zugfahrten, als erstes die Geschichte von Katja Baumeister-Frenzel, heute 40 Jahre alt. Sie erzählt, wie sie eines Nachts auf einem Lager aufgenommen wird. Vorbei das Leben als Wölfling, das erste Mal Pfadfinderin. Sicherlich einer der klassischen Wendepunkte, den so oder so ähnlich wohl jeder Bündische schon erlebt hat, egal ob Pfadfinder oder Wandervogel. Ein schöner Einstieg ins sich Erinnern.
Wie konnte ich denn jetzt gehen, sollte ich nicht immer hier bleiben? Nein, das geht auf keiner Fahrt, bleiben kann man nicht. Nur das herrliche Gefühl und die erlebte Erfahrung bleiben einem.
Viele andere Geschichten folgen. Manche von ihnen kommen daher, wie frisch aus dem Fahrtentagebuch gerissen. Es sind die spannenden Abenteuer und die kleinen Erlebnisse, die einem im Gedächtnis bleiben, weil sie das Leben als Pfadfinder geprägt haben. Andere Geschichten erzählen Historisches, davon wie es damals war, zu Großvaters Zeiten oder von Erlebnissen abseits der Fahrten und Lager, die ein Pfadfinderleben nachhaltig geprägt haben.
Nicht alle dieser Geschichten sind gleich gut erzählt und gleich bewegend, aber die meisten sind es doch wert gelesen zu werden. Und einige davon haben mich ganz persönlich sehr direkt angesprochen. Entweder, weil sie von Wendepunkten erzählen, die ich selbst so oder so ähnlich erlebt habe, oder weil sie wirklich Großes beschreiben. So wie die Geschichte von Joschko Ruppersberg, der sich am Ende seines Abenteuers fragt:
Würde ich das Ganze noch einmal machen? Auch, wenn man die Wahl hätte: Man hat sie nicht! Genau aus dieser Sichtweise sollte man es betrachten. […] Nicht umsonst heißt es bei den Pfadfindern – Allzeit bereit.
„54 Geschichten, eine Idee“ ist kein altkluges Buch. Dafür sind zu viele der Geschichten aus dem aktiven Pfadfinderleben gegriffen und in dem was sie beschreiben zeitlos. Ist es ein Buch von dem auch jüngere etwas haben? Vielleicht. Wer selbst gerade ins aktive Gruppenleben eingestiegen ist, der wird vieles nicht nachvollziehen können wovon da berichtet wird. Aber spannende Abenteuer wird man trotzdem finden und die laden dazu ein es selbst zu wagen.
Wer selbst genug Lebenserfahrung gesammelt hat um sich erinnern zu können, der findet hier ein schönes Buch das zum Schmökern, nicht zum am Stück lesen einläd.
„54 Geschichten eine Idee – Pfadfinder erzählen von Wendepunkten“ ist übrigens ist der zweite Band, den die Stiftung Pfadfinden in dieser Form herausgegeben hat. Der erste Band heißt „56 Geschichten eine Idee“, darin erzählen Pfadfinder Erlebnisse aus sechs Jahrzenten.
Infos, wie man das Buch bestellen kann findet ihr hier.
Ich fand die Geschichte mit dem Floßbau auch sehr gut. Da hatte eine Sippe ganz genau geplant wie sie ihr Floß bauen wollen und die ganze Fahrt darauf als Grundlage geplant und dann hat das dortige Amt ihnen die Fahrt auf diesen Flößen aber verboten. Sie haben sich dann Kanus gemietet, dass hat die Fahrtenkasse gesprengt. Am Ende mussten sie alles zurücklaufen. Die Pimpfe beschwerten sich natürlich erstmal, denn Wandern war ihnen noch ganz fremd. Später wollten sie es dann nur noch.
Falls Interesse besteht, mal auf unsere neu erstellte lebende Chronik schauen. http://www.stammscana.kilu.de
Habe aus der damaligen Zeit ( 1960 ) alles gehortet. Die Erinnerungen wurden bereits digital für die Chronik erfasst. Die damals vorhanden Vereinshefte habe ich gesammelt und stehen noch gebunden in meinem Keller.
Befasse mich derzeit auch intensiv mit den neuen Medien Marketing im Web 2.0 siehe hierzu auch bei meinem wieder entdeckten Pfadfinder aus den ersten Tagen in facebook https://www.facebook.com/breichert