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Räudiges Seemannspack auf der Falado von Rhodos

Dies ist ein Gastartikel von Tina. Sie befuhr im Sommer mit einem Haufen räugigem Seemannspack auf der Falado von Rhodos die Meere vor Spanien und Portugal.

Hannah, Torpedo, Zapussel, Balu, Benno, Laura, die beiden Flöhe, Bonni und Tina. Da waren sie also, das räudige Seemanspack, das auf der Falado angeheuert hatte. Aus allen Winkeln Deutschlands waren sie in A Coruna in Nordspanien zusammengekommen, um unter dem gefürchteten Käpt’n Sascha auf der Falado von Rhodos den Atlantik zu erobern.

Nach alter Seemannstradition spendeten wir dem Land, der See und dem Wind einen ordentlichen Schluck Rum, bevor die Leinen losgeworfen und abgelegt wurde.

Der Wind war uns gut gesonnen und brachte uns schnell auf den richtigen Kurs. Schon bald stellte sich heraus, dass unsere Crew eine bunte, aber sehr harmonische Mischung war. Jeder packte mit an, ob es nun darum ging in die Wanten zu steigen und in luftiger Höhe die Segel ein- und auszupacken, oder sich bereit zu halten für das Halse-Manöver. Wenn es hieß: „All hands on deck!“ kam Bewegung in den wilden Haufen.

So führte uns unsere abenteuerliche Reise mit mal mehr, mal weniger guten Winden weiter gen Süden, bis wir in portugiesische Gestade vordrangen. Überall erregte unser stolzes Schiff Aufsehen und wir begegneten freundlichen Menschen, wie etwa Fischern, die uns frisch von ihrem Kutter beschenkten. Wir bedankten uns standesgemäß mit dem Piratenlied. Am selben Ort sichteten wir auf einem Felsen auf der schönen Insel Isla Cies eine Piratenflagge, die in der salzigen Meeresluft flatterte.

Drei unserer mutigsten Kameraden setzten in einer Nacht- und Nebelaktion mit dem Beiboot über und sie kehrten erfolgreich zurück. Fortan segelten wir mit dem Jolly Roger im Top. Doch er war nicht unser einziger Begleiter, immer häufiger sprangen nun auch Delphine verspielt in unserer Bugwelle. Wir deuteten dies als ein gutes Omen, und wir sollten Recht behalten.

Knapp nur entkamen wir einem Zusammenstoß mit einem Fischkutter, der sich auf dem Radar nicht abgezeichnet hatte und im nächtlichen Nebel erst in allerletzter Sekunde entdeckt werden konnte. Glücklicherweise verliefen die übrigen Nachtwachen sehr ruhig und wir hatten viel Zeit uns mit dem Sternenhimmel vertraut zu machen.

Eine der schönsten Begegnungen hatten wir ebenfalls des Nachts, als uns unsere bereits bekannten Freunde, die Delphine wieder besuchen kamen. Doch war es etwas ganz Besonderes, da ihnen das Meeresleuchten in der dunklen See einen schaurig schönen Schimmer verlieh.

Nebst solchen besinnlichen Stunden, erlebten wir auch bunte, aufregende Zeiten auf unseren gelegentlichen Landgängen, auf denen wir mit Musik und Tanz ein paar Goldtaler verdienten um einige bei hohem Wellengang über Bord gegangene Utensilien zu ersetzen.

Man sah man ein wehmütiges Lächeln, als sich unsere Reise dem Ende neigte und wir schließlich in Porto anlegten.

Wir ließen es uns jedoch nicht nehmen vor der Übergabe des uns inzwischen sehr lieb gewonnenen Holzseglers ein paar piratige Momentaufnahmen zu machen. Schweren Herzens nahmen wir Abschied und zerstreuten uns nach und nach wieder in alle Winde, mit dem Versprechen ein ähnliches Unterfangen in Zukunft noch einmal zu unternehmen.

Von:

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2 Kommentare zu Räudiges Seemannspack auf der Falado von Rhodos

  • Hallo liebes Team,

    in den 70iger jahren war ich als Jugendlicher mehrere Wochen mit der Falado von Rhodos Richtung Dänemark, England dabei. Ich hoffe, dass die Falado von Rhodos geborgen werden kann und seine Seefahrten dienlich werden wird. Meine Erinnerungen sind bleibende und schöne Erlebnisse. Würde mich freuen, wenn ich eine Nachricht über die Rettung der Falado von Rhodos bekommen könnte. Mit viel Erfolg verbleibe ich mit lieben Grüßen Ludwig Linden / Künstler und Malermeister aus Köln

    • jochenn sagte:

      Hi Linden,

      ich weiß nicht wie viel du direkt vom Verein, oder seinen Mitgliedern weißt. Da die Falado vor Island auf -80m bis -90m liegt ist eine Bergung sehr unwahrscheinlich. Die Kosten für die Bergung und den Wiederaufbau sind zu groß oder zumindest deutlich höher als ein neues Schiff zu kaufen und umzugestalten.

      jochenn

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