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#Kohtenchallenge

Wir zelten schwarz schnell!

 

#Kohtenchallenge

Unter dem Hashtag #Kohtenchallenge tauchten in den letzten Monaten immer wieder Videos bei Facebook und Youtube auf, die eine Pfadfindergruppe beim schnellen Aufbau einer Kohte zeigen. Die Regeln sind einfach: Das Material darf bereit liegen, alle Planen müssen sauber geknüpft werden – eine Seite davon nur bis zur Hälfte als Eingang. Das Kohtendach muss drauf und sauber ausgespannt sein, alle Heringe (acht Stück) müssen fest eingeschlagen werden. Jeder, der einen Film hochgeladen hat, darf zwei weitere Gruppen nominieren. Man darf sich auch selbst nominieren und den Film auf Facebook oder auf Youtube stellen. Gewinner gibt es keine, aber man kann sich aneinander messen und schauen, wie gut man in dieser pfadfinderischen Fähigkeit ist – und vor allem viel Spaß beim Drehen haben. Wir wollten wissen, was dahinter steckt und konnten den Erfinder Hathi (Pfadfinder Metzingen e.V.) für ein kleines Interview gewinnen.

upsi: Hathie, wie und wann bist du auf die Idee zu diesem Projekt gekommen?

Hathi: Die Idee geisterte schon seit Jahren in meinem Kopf herum, da ich immer wieder Geschichten darüber hörte, dass Kohten innerhalb von zwei bis drei Minuten (unter Wettkampfbedingungen) aufgebaut wurden, ich dies aber nicht nachvollziehen konnte. Bei einem Telefonat mit mogge von der CPD Schönberg reifte die Idee, doch einmal bei den Gruppen nachzufragen, wie das so aussieht und sie aufzufordern, das Ganze mit einem Filmchen zu belegen. Die Regeln sollten simpel und einfach sein. Eine Facebookseite war dann schnell eröffnet und dann ging es auch schon los… Um dem Ganzen etwas Schwung zu verleihen, hatte ich die Idee, 100 Abzeichen (auf eigene Kosten) machen zu lassen, für die ersten 20 Gruppen und ihre je fünf Leutchen. Da ist Ralph von Jurtenland dann mit eingestiegen. Er hat einen Teil der Abzeichen gesponsert und einen Sonderpreis ausgeschrieben: eine mit dem Kohtenchallenge-Zeichen bedruckte Viereckplane.

upsi: Und wie habt ihr die Idee dann bekannt gemacht?

Hathi: Verbreitet haben wir es vor allem durch das Internet, hier insbesondere über Facebook. In meinem Umfeld geschah dies überwiegend durch Mundpropaganda.

upsi: Was ist denn das Ziel des Ganzen außer der Neugier, ob die von dir genannten drei Minuten funktionieren können?

Hathi: Das Ziel von meiner Seite war es, etwas den Ehrgeiz anzuspornen und mal zu sehen,  was so geht. Als ich noch Sippenführer war – vor vielen, vielen Monden – haben wir mal am Lauterburglauf, damals noch des Pfadfinderbundes Bayern, teilgenommen und vorab schon fast drillmäßig den Kohtenaufbau geübt. Ich weiß die Zeit heute nicht mehr, aber es waren weit mehr als drei Minuten.

upsi: Wie ist die bisherige Resonanz in den Bünden? In welche Bünde hat es sich schon verbreitet?

Hathi: Am Anfang ging es ziemlich ab, hauptsächlich DPSG-, aber auch VCP-, Weltenbummler- und CPD-Gruppen aus meinem Umfeld sind angesprungen. Im Moment ist es eher ruhig, aber da mag auch daran liegen, dass im Winter schlecht zu filmen ist.

upsi: Mir ist aufgefallen, dass bisher wenig junge Sipplinge teilgenommen haben. Hast du hierfür eine Erklärung?

Hathi: Hauptsächlich sind es bisher tatsächlich Rover- und Älterengruppen. Vielleicht weil es gilt, das Ganze zu filmen und für das Internet aufzuarbeiten. Das mag bei jüngeren Gruppen schwierig sein. Was mich wundert ist, dass bei den Gruppen wenig Ehrgeiz ausgelöst wurde – Wettkampf ist wohl nicht mehr in. Meine „alten Säcke“ – fast alles ehemalige Sipplinge von mir und ü40 – waren gleich Feuer und Flamme. Bei meinem direkten Umfeld ist es – außer bei zwei Sippen – bisher nicht so gut angekommen. Vielleicht will man sich nicht zum Narren machen oder hat Besseres zu tun, wer weiß?

upsi: Wie gefallen dir die bisherigen Resultate und in welche Richtung haben sich die Ergebnisse entwickelt?

Hathi: Viele Gruppen liegen bei deutlich über fünf bis sechs Minuten, die meisten liegen so um die 10 Minuten. Schließlich haben wir „Alten“ in Metzingen uns genötigt gefühlt, mal zu zeigen, wie das geht und so als 15. Gruppe ein Video gedreht, das die Kohte in gutem Zustand in 4:45 stehen hatte, ohne in Hektik auszubrechen. Eine DPSG Gruppe hat uns jetzt noch mit 3:58 unterboten und eine Gruppe der CP-Kreuzträger meinte, sie könnte das in weniger als, ich glaube, 3:15, das Video wurde aber noch nicht gedreht. Vielleicht kommt es ja noch im Frühjahr oder Sommer. Im Moment ist es ziemlich ruhig. Ich glaube, in den gezeigten Zeiten gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten. vor allem für Rovergruppen und Führerrunden – eine gute Jungpfadfindersippe um die fünf Minuten fände ich auch ganz prima!

upsi: Wie ist der aktuelle Stand der Aktion? Soll das Ganze in diesem Jahr noch weiter verbreitet werden?

Hathi: Im Moment stehen 23 Videos im Netz, von Gruppen, die sich bei der Challenge angemeldet haben. Im Frühjahr mache ich wieder einen Anlauf, um es nochmals zu promoten – schließlich will ich noch eine Kohte in meinen „alten Tagen“ in unter drei Minuten stehen sehen (Achtung: Abdeckplane mit Abspannen nicht vergessen!).

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Alle bisherigen Videos zur Kohtenchallenge findet ihr in dieser Playlist.

Vielleicht ist ja auch bald eins von euch dabei?

Von:

stammt aus dem VCP Hamburg. Hier ist sie im Stamm St. Rafael aufgewachsen und gründete 2008 den Stamm Astrid Lindgren, in dem sie bis heute aktiv ist. upsi hat schon diverses im Stamm und in verschiedenen Projekten im VCP gemacht und treibt sich gerne auf überbündischen Veranstaltungen herum. Sie schreibt zu allem, was sie gerade umtreibt, für schwarzzeltvolk.de.

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