Straßenstaub im Wilden Osten
Dies ist ein Gastartikel von Johannes aus dem Stamm Draconis. Der Artikel erschien zuerst im haddak, der Bundeszeitschrift des Deutschen Pfadfinderbundes Mosaik.
Eine abenteuerliche Fahrt durch Siebenbürgen
Nach anderthalb Tagen Zugfahrt kriechen wir aus unserem Schlafwagen. Der Nachtzug von Wien nach Bukarest fährt inzwischen durchs rumänische Flachland, und das erste Abenteuer liegt schon hinter uns: Nachts um vier weckt uns lautes Klopfen an der Tür. Kennen wir schon, Zöllner. Diesmal wohl die rumänischen. Pässe raus, verschlafen die Zöllner anblinzeln und fertig ist die Kiste. Ich bin schon fast wieder eingeschlafen, da höre ich aufgeregtes Diskutieren aus dem Nachbarabteil. Innerhalb von Sekunden stehen Thorsten und ich auf dem Gang – in Boxershorts. Ich helfe Sean in seinem Bett nach seinem Pass zu suchen. Gleichzeitig reden wir alle auf die Zöllner ein, dass wir nicht der Meinung sind, dass Sean hier und jetzt aussteigen sollte. Sie sind anderer Meinung, schließlich findet sich aber der Pass und sie ziehen ab.
Jetzt sind wir also fast da und der erste Eindruck, den wir durch die Zugfenster gewinnen, ist Fahrtenromantik pur: Aus dem Morgennebel, der nur wenig Sicht gibt, tauchen alle paar Meter kleine Heumieten auf. Hin und wieder rattern wir durch verschlafene Örtchen und die kleinen, einspurigen Asphaltsträßchen, die alle Nase lang die Schienen kreuzen, sind menschenverlassen. weiterlesen…