Kategorie: Fahrt

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Goldene Zähne, goldene Seele – Zu Gast bei Ivan und Andrej in der Ukraine

Dies ist ein Gastartikel von erny aus dem Deutschen Pfadfinderbund Mosaik, Stamm Graf Luckner. Er ist im haddak, der Bundeszeitschrift des DPBM erschienen.
Er berichtet von einer dieser Begegnungen, die eine Fahrt unvergesslich machen. Zu Gast bei Ivan und Andrey in der Ukraine…

Mehrere Tage Ukraine liegen nun hinter uns. Die ersten Eindrücke, die einen mal mehr mal weniger verwirrten, haben sich gesetzt. Zwar können wir immer noch nicht annähernd die kyrillischen Buchstaben lesen, geschweige denn aussprechen, aber wir wissen immerhin schon, dass BAP Bar heißt und, dass, wenn man diese betritt, man »dobryi den« sagt und nach Erhalt der »dwa pywo«, »djakuju« antwortet. Mehr, so erkennen wir sehr schnell, kann man nicht erwarten bzw. werden wir nicht mehr in unsere Hirne und auf unsere Zungen bringen können.

Wir haben uns daran gewöhnt mit einer 1:400.000 Karte Landstraßen entlang zu irren, haben aufgehört zu glauben, dieser Landstrich halte so etwas wie Gastronomie für uns bereit, in der man lokale Köstlichkeiten ausprobieren könne und wissen nun, dass hiesige Orte identisch sind mit Straßen, die niemals aufhören, stattdessen ineinander übergehen und so das Finden eines Schlafplatzes am nicht vorhandenen Ende des Ortes Herausforderungen an die eigene Phantasie stellt. weiterlesen…

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Die Atlas-Nordwand

Auszug aus der Fahrtenchronik der Marokkofahrt des Mädchenwandervogel Solveigh

Marokko 2012 096

03. Januar

Schon als wir aus dem Flugzeug stiegen, war uns klar, wir sind nun in einem völlig anderen Land. Wir sind in Afrika! Genauer gesagt in Marrakesch, Marokko. Statt grau-nebligem Regenwetter empfing uns die wärmende afrikanische Sonne…

In Marrakesch angelangt waren unsere Sinne schier überfordert von den vielen neuen Eindrücken. Überall buntgekleidete Menschen, teils westlich, teils traditionell; auf den Straßen bewegten sich ohne erkennbare Ordnung Pferdekutschen, klapprige Pkws, Mofas mit zwei und mehr Passagieren, Muli-Reiter, Lastwagen vollgepackt mit Tieren und Fahrradfahrer in halsbrecherischem Tempo durcheinander.

Doch nun hieß es einen günstigen Schlafplatz auszuhandeln, also machten wir uns auf, stürzten uns ins Getümmel der Menschenmassen und hätten ohne die freundliche Hilfe eines Marokkaners kaum das vorher als Treffpunkt vereinbarte Billighostel im Gewirr der Gassen gefunden. Unerprobt im Handeln wurden uns erstmal 350 Dirham – also 35 Euro – für ein Zimmer, das wir zu fünft bewohnten, abgeknöpft. Doch der Blick von der Dachterrasse, von der aus man das Zentrum Marrakeschs und den berühmten Hauptplatz „Djema el Fnaa“ gut überblicken konnte, entschädigte dies. Wir sattelten ab und machten uns auf – teils befangen, vor allem aber neugierig –, um den Djema el Fnaa und die umliegenden Souks – so werden die Märkte dort genannt – zu erkunden.

Auf dem großen Platz tummelten sich Schlangenbeschwörer, Affenbezwinger und Artisten, allerlei exotisches Getier wie Minischildkröten, Geckos und Echsen. Daneben waren Stände mit Trockenfrüchten und Orangen aufgebaut. In dem schummrigen Gassengewirr der Souks konnte man sich vor den geschäftstüchtigen Marokkanern kaum retten und musste auch noch darauf achten, nicht von Mofa- oder Fahrradfahrern kaltgemacht zu werden. Zum Mittagessen gönnten wir uns eine Tajine, ein traditionelles Essen hier, dann genossen wir die afrikanische Sonne auf der Dachterrasse und warteten auf Sigrids und Lottes Ankunft. weiterlesen…

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Räudiges Seemannspack auf der Falado von Rhodos

Dies ist ein Gastartikel von Tina. Sie befuhr im Sommer mit einem Haufen räugigem Seemannspack auf der Falado von Rhodos die Meere vor Spanien und Portugal.

Hannah, Torpedo, Zapussel, Balu, Benno, Laura, die beiden Flöhe, Bonni und Tina. Da waren sie also, das räudige Seemanspack, das auf der Falado angeheuert hatte. Aus allen Winkeln Deutschlands waren sie in A Coruna in Nordspanien zusammengekommen, um unter dem gefürchteten Käpt’n Sascha auf der Falado von Rhodos den Atlantik zu erobern.

Nach alter Seemannstradition spendeten wir dem Land, der See und dem Wind einen ordentlichen Schluck Rum, bevor die Leinen losgeworfen und abgelegt wurde.

Der Wind war uns gut gesonnen und brachte uns schnell auf den richtigen Kurs. Schon bald stellte sich heraus, dass unsere Crew eine bunte, aber sehr harmonische Mischung war. Jeder packte mit an, ob es nun darum ging in die Wanten zu steigen und in luftiger Höhe die Segel ein- und auszupacken, oder sich bereit zu halten für das Halse-Manöver. Wenn es hieß: „All hands on deck!“ kam Bewegung in den wilden Haufen. weiterlesen…

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11

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Slowakei – Mit dem Jungenbund Phoenix auf Sommerfahrt

Dies ist ein Gastartikel von felix vom Orden der Weitfahrer im Jungenbund Phoenix. Der Artikel erscheint auch in der kommenden myrrhenstreu, der postille des phoenix.

Etwas anders hatten wir uns diese Fahrt wohl erhofft. Ruhiger vielleicht. Gesammelter und bewusster als Gruppe. Einfach gemeinsam eintauchen in die Wälder und Berge des slowakischen Erzgebirges südlich der Tatra. Keine dramatischen Gipfel und heroischen Ziele, sondern Zeit, um sich aufeinander einzulassen und im Fahrtenerleben aufzugehen. Aber meist sind es ja nicht die äußeren Umstände, sondern wir selbst in ihnen, die uns am stärksten widerstreben.

Eigentlich war alles als eine große Ordensfahrt geplant gewesen, mit den beiden Fähnlein und dem Älterenkreis, die sich am Ende ihrer eigenen Unternehmungen in der Slowakei treffen sollten. Jedoch schwand nach Ostern einem Teil der Jüngeren die Fahrtenlust und für die Jüngsten ergab sich als Gruppe ein anderer Fahrtentermin. Es blieben also nunmehr die Älteren und die zwei, drei wackeren Strolche, die sich nicht von ihrem Abenteuermut abbringen ließen. Die Aussicht, doch noch gemeinsam als Orden unterwegs sein zu können, beflügelte unsere Planungen, zumal wir noch nie in solcher Runde getippelt waren. weiterlesen…

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Straßenstaub im Wilden Osten

Dies ist ein Gastartikel von Johannes aus dem Stamm Draconis. Der Artikel erschien zuerst im haddak, der Bundeszeitschrift des Deutschen Pfadfinderbundes Mosaik.

Eine abenteuerliche Fahrt durch Siebenbürgen

Nach anderthalb Tagen Zugfahrt kriechen wir aus unserem Schlafwagen. Der Nachtzug von Wien nach Bukarest fährt inzwischen durchs rumänische Flachland, und das erste Abenteuer liegt schon hinter uns: Nachts um vier weckt uns lautes Klopfen an der Tür. Kennen wir schon, Zöllner. Diesmal wohl die rumänischen. Pässe raus, verschlafen die Zöllner anblinzeln und fertig ist die Kiste. Ich bin schon fast wieder eingeschlafen, da höre ich aufgeregtes Diskutieren aus dem Nachbarabteil. Innerhalb von Sekunden stehen Thorsten und ich auf dem Gang – in Boxershorts. Ich helfe Sean in seinem Bett nach seinem Pass zu suchen. Gleichzeitig reden wir alle auf die Zöllner ein, dass wir nicht der Meinung sind, dass Sean hier und jetzt aussteigen sollte. Sie sind anderer Meinung, schließlich findet sich aber der Pass und sie ziehen ab.

Jetzt sind wir also fast da und der erste Eindruck, den wir durch die Zugfenster gewinnen, ist Fahrtenromantik pur: Aus dem Morgennebel, der nur wenig Sicht gibt, tauchen alle paar Meter kleine Heumieten auf. Hin und wieder rattern wir durch verschlafene Örtchen und die kleinen, einspurigen Asphaltsträßchen, die alle Nase lang die Schienen kreuzen, sind menschenverlassen. weiterlesen…

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