Netzfundstück: Bürokratie vs. Pfadfinderlager
Bürokratie beherrscht den Planeten, für alles was man machen will muss man einen Antrag ausfüllen und für jede Tätigkeit braucht man eine Genehmigung.
Es gibt auch Auflagen die für Pfadfinderlager gelten, wie zum Beispiel im Bereich Trinkwasser, Hygiene, offenes Feuer, usw.
Das Magazin „Quer“ hat ein Pfadfinderlager der RoyalRangers in Bayern besucht und wenn man sich nun an alle Auflagen hält, kommt folgendes dabei heraus:
Ich glaube das 90% der Pfadfinderlager die Auflagen nur im geringsten Teil erfüllen, und es ist auch irgendwie schöner so.
Zu meiner Zeit als Stammesführer haben wir uns über solche Dinge weniger gekümmert, Trinkwasser gab es aus der benachbarten Quelle und wenn jemand musste ist er schnell in den Wald gegangen. Bis jetzt hat das noch niemanden geschadet. (Manche Lagerplätze hatten natürlich auch sanitäre Einrichtungen).
Auch wenn einige Regeln durchaus Sinn ergeben: Ich finde man sollte ein Pfadfinderlager mit Sinn und Verstand planen und durchführen, sodass die Kinder, wie auch die Älteren Spaß auf dem Lager haben ohne jeden Tag das verbrauchte Wasser wegfahren zu müssen.
Und im Zweifel gilt immernoch: „Kinder gehören in den Dreck, sonst langweilt sich das Immunsystem!“
So und jetzt seid ihr dran: Was für Erfahrungen habt ihr schon mit Auflagen und der Bürokratie gemacht? Und was haltet ihr von dem Videobeitrag?
PS: die Kommentare zum Video (auf youtube) sind auch sehr amüsant zu lesen ;-)
Hi,
ich hatte den Eindruck dass der Pfadi in dem Video echt stolz war, dass er alles so schön geplant hat und wirklich sich an alles gehalten hat.
Trotzdem finde, dass all diese Auflagen unser wirkliches Ziel zerstören und wir es einfach so machen sollten wie wir es kennen.
Gut die ein oder andere Sache sollte man wirklich beachten. Aber ich hatte bis jetzt kein Lagerplatz gehabt wo ich mir gesagt habe, da fand ich echt alles blöd oder es war für ein Lager ungeeignet.
In dem Sinne finde ich geht es auch mit nem Bach und ner Quelle am Lagerplatz und nem Wald zum Geschäfte erledigen.
Stimmt, er ist wirklich etwas stolz drauf dass er alle Auflagen erfüllt.
das unnötigste ist aber immernoch der feuerlöscher an der feuerstelle. wenn dann noch en wasser eimer da steht. oder dass er das lager ein ganzes jahr plant. wäre mir viel zu aufwändig. ich find man sollt versuchen mit relativ wenig aufwand en cooles lager zu erzielen.
zumal wann hatte wirklich mal jemand auf em lager en feuerlöscher? außer natürlich hier die in bayern…
ich find, man sollte sich an die wichtigsten auflagne halten. das reicht. ansonsten hat man ja garkein spaß mehr.
Also in Niedersachsen haben wir auch immer Feuerlöscher. Wenn man ein Lager für 20 Leute plant ist ein Jahr sicherlich ein viel Zeit. Aber wenn man eins für 1000 Leute plant, dann braucht man ein großes Team und da ist ein Jahr nicht wirklich viel Zeit, schließlich machen wir alles freiwillig und arbeiten nicht rund um die Uhr nur fürs Lager und Termine für Treffen mit einem großen Team wollen auch erstmal gefunden werden…
Vermutlich war das Lager mit hohen Auflagen verbunden, damit es für die Jugendlichen stattfinden konnte. Warum sollte er nicht stolz darauf sein, dass durch sicherlich viel Zeitaufwand und Geschick alle Auflagen erfüllt werden konnten?
Wer die gesetzlichen bzw. vertraglichen Auflagen vorsätzlich oder grob fahrlässig nicht einhält, geht im Schadensfall ein großes persönliches Haftungsrisiko ein, ganz gleich ob er Pfadfinder ist oder nicht und wie gut er es dabei gemeint hat.
Wer die Bestimmungen ändern will, muss sich in den entsprechenden Gremien engagieren. Das haben die Pfadfinder und auch die Jugendbewegten m.E. zu wenig gemacht. Seit fast 40 Jahren mache ich Pfadfinderarbeit und stelle immer wieder fest, dass die Vertreter der Pfadfinder z.B. in den Stadtjugendringen oder wenn Politiker Jugendliche zur Diskussion einladen fehlen. Hierdurch fallen die politischen Entscheidungen zugunsten der Teilnehmenden aus und nicht für die für Pfadfinder.
Das Rad der Entwicklung ist zwar nicht zurückzudrehen, doch in seinem Lauf von engagierten Jugendlichen besser zu beeinflussen, als diese das oft meinen.