Transnistrien, der kleine Landstrich jenseits des Flusses Dinister, irgendwo zwischen Modawien und der Ukraine, scheint sich zu einem mytischen Sehnsuchtsort abenteuerlicher Fahrtengruppen zu entwickeln. Dort soll der wilde Osten Europas tatsächlich noch wild sein. Hanko vom Sorbischen Wandervogel berichtet für uns von einer Fahrt in diese Region.
Wir ahnten nur vage, was uns in Transnistrien erwarten würde. In fast keinem anderen Land Europas ist der Graben zwischen arm und reich so tief und morastig. Seit Stalin ganze Mafiaclans hierher ins Exil schickte, prägen düstere Gestalten das Bild der Städte. Wir mittendrin. Eine überschaubare Fahrtengruppe von fünf Anfang-Zwanzigjährigen, satt von den ollen Nordland-Fjorden und nun dem Ruf des wilden Ostens folgend.
Die EU weigert sich zwar bis heute die Autonomie dieses Landstrichs zwischen Moldawien und der Ukraine anzuerkennen, dies schert die Grenzbeamten allerdings wenig. Gleich beim Einreisestempel müssen wir tief in die Tasche greifen um an den grimmigen Soldaten vorbei zu kommen. Glücklicherweise verlief die Anreise per Tramp reibungslos und die Notgroschen für eine Bahnfahrt wechseln nun den Besitzer.
Wir durchstreifen die Dörfer und verlieren uns der atemberaubenden Landschaft und der Gastfreundschaft der Einheimischen. Alexanders`s Russischkenntnisse erweisen uns besonders hier die allergrößten Dienste
Ihr jungen Buben seid ja halb verhungert. Kommt herein und probiert die Suppe!
Danke Mütterchen, wir haben bereits gegessen
Kinder, zumindest eure nassen Hemden will ich waschen und trocknen!
Mein Freund hier lässt dir vielen Dank ausrichten aber uns geht es gut
Dann vielleicht einen Tee?
Aber nur, wenn wir dir etwas vorsingen dürfen. Los Jungs, greift in die Saiten! weiterlesen…