Die Anreise war schon lang gewesen, über Bayern, Tschechien, die Slowakei waren wir in den letzten Wochen gefahren. In Bratislava verloren wir über die Hälfte der Mannschaft, es waren schwierige Zeiten. Eine Woche später sollten Kristian und ich im rumänischen Arad ein halbes dreckiges Dutzend aus dem Bergischen Orden empfangen und so machten wir uns geschwächt, verletzt, mit inneren und äußeren Dämonen kämpfend auf den Weg.
In Budapest hatten wir zwei Tage von einem netten Zeltplatz am Rande der Stadt aus die ungarische Metropole erkundet und auch der Wolkenbruch am frühen Morgen war eigentlich völlig unproblematisch. Leider hatte sich, während des Frühstücks im Gästehaus mit frischen Pfannkuchen und Kakao, zu viel Regenwasser seinen Weg in unsere Lokomotive gebahnt und meinen unzureichend gesicherten Schlafsack sattsam getränkt. Da wir eh aufbrechen wollten, packten wir unseren Krempel nass ein und machten uns auf die kurzweilige Suche nach einer Wäscherei. Nach Stunden mit tropfnassem Gepäck durch die Busse und das Metrossystem der ungarischen Metropole fanden wir eine nette kleine Wäscherei. Die resoluten Damen hatten ausschließlich mehrstündige und kostspielige Programm mit Waschen und Trocknen zur Auswahl. Nur Trocknen gab es nicht, Nein, Nein! Etwas ratlos setzen wir uns erstmal hin und aus purer Verzweiflung packte ich meinen nassen Schlafsack aus. Einer der Damen winkte mir zu, zeigte auf den Schlafsack und steckte ihn kurzerhand in den Trockner. Plötzlich ging alles ganz unkompliziert und Geld wurde auch vehement abgelehnt. Herrliches Ungarn! weiterlesen…